Die Kaffeehauskultur Österreichs – Tradition und Kultur beim Wiener Kaffee
Schwerpunkte im Artikel:
- Cafe
- Einspänner
- Kaffeehaus
- Kaffeespezialitäten
- Kleiner Schwarzer
- Österreich
- Sachertorte
- UNESCO-Kulturerbe
- Wien
- Wiener Kaffeehauskultur
- Wiener Lebensgefühl
Kurz vorab:
Die Wiener Kaffeehauskultur, ein Eckpfeiler des sozialen Lebens, spiegelt die Gemütlichkeit und die demokratische Mischung der Gesellschaft wider. Hier teilen sich Angestellte und Akademiker die Tische und fühlen sich gleichermaßen zu Hause.
Die Wiener Kaffeehauskultur
Für das Lebensgefühl der Wiener spielt die Kaffeehauskultur eine wichtige Rolle. Der Kaffeehausbesuch spielt im kulturellen Leben eine wichtige Rolle und zählt in Wien zu den gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Im Kaffeehaus ist es nicht nur gemütlich, sondern es lässt sich auch ein Blick auf das gesamte Spektrum der Wiener Gesellschaft werfen, denn hier sitzt die Küchenhilfe am Tisch neben dem Oberstudienrat und beide fühlen sich wie zuhause.
Für „echte“ Wiener ist das Kaffeehaus ein Stück Heimat und im Grunde wie ein zweites Wohnzimmer, indem man Zeitung liest, ins Gespräch kommt, Freunde trifft oder einfach nur seinen Gedanken nachhängt.
Die Wiener Kaffeehauskultur ein einzigartiges kulturelles Erbe
So ist es nicht verwunderlich, dass die Wiener Kaffeehauskultur in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Auf der einen Seite ist es die besondere Atmosphäre der Kaffeehäuser, mit ihren Marmortischen, Thonet-Stühlen, Logen und liebevollen Details, auf der anderen Seite sind es die Menschen, die hier alle gleich sind und nicht zuletzt auch der Kaffee. So haben weltweit bekannte Kaffeespezialitäten auch in Wien ihre ganz eigene Bezeichnung, die auch Wien-Besucher kennen sollten.
Wiens Kaffeespezialitäten
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Wichtig ist es, den österreichischen Mokka nicht mit dem türkischen oder griechischen Mokka gleich zu setzen, da dieser eine komplett anders zubereitet wird. Wer in Österreich oder speziell in Wien einen Mokka bestellen möchte, kann dies auch unter dem Begriff „kleiner Schwarzer“ tun. Ein „großer Schwarzer“ ist nichts anderes als ein doppelter „kleiner Schwarzer“.
„Kleiner Brauner“ ist ein einfacher Mokka, der mit Schlagsahne verfeinert serviert wird. Er zählt zu den Wiener Kaffeehausklassikern. Wer eine größere Portion bevorzugt bestellt einfach einen „Großen Braunen“, der aus der doppelten Menge Mokka und Schlagsahne besteht.
„Kleines Schaler Gold“ nennt sich eine Spezialität, die aus einem mit heißer Milch aufgegossenem Mokka besteht. Zur Abrundung des Geschmackserlebnisses ist der Mokka zudem mit einer Haube aus feinem Milchschaum abgedeckt.
Franziskaner
Der „Franziskaner“ ist aus keinem Wiener Kaffeehaus wegzudenken. Er besteht aus ⅓ Mokka, ⅓, warmer Milch und ⅓ Schlagsahne, die in Wien unter dem Begriff geschlagenes Obers bekannt ist.
Einspänner
Typisch für Wien ist auch der Einspänner, ein verlängerter Mokka mit kalter Schlagsahne als Haube. Dieses Getränk verdankt seinen Namen der Tatsache, dass früher die Kutscher bevorzugt diese Kombination wählten.
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Weitere wohlklingende Kaffeespezialitäten, die typisch für Wiener Kaffeehäuser sind, sind der Kapuziner, der Verlängerte, die Wiener Melange, Kaffee verkehrt, der Kosakenkaffee und der Zarenkaffee.
Lohnenswert ist es auch in den Kaffeehäusern Wiens sich einen kleinen Snack zu gönnen, denn neben kleinen deftigen Gerichten bieten die Kaffeehäuser eine große Auswahl an österreichischen Süßspeisen. Besonders beliebt ist natürlich der Apfelstrudel, aber auch der Topfenstrudel, Germknödel und Marillenknödel zählen zu den Klassikern der Wiener Küche.