Barraquito – Kaffee von den Kanarischen Inseln

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Schwerpunkte im Artikel:
  • Alkohol
  • alkoholfrei
  • Barraquito
  • Kaffee
  • Kaffeegetränk
  • Likör
  • Spanien
  • Teneriffa
  • Zubereitung

Kurz vorab:

In Spanien vereinen sich Kaffee und Alkohol in vielen traditionellen Getränken, wobei der Barraquito aus Teneriffa eine besondere Rolle spielt. Der Name „Barraquito“ bezieht sich auf die spanische Bezeichnung für eine kleine Hütte und ist auf Teneriffa weit verbreitet. Als süßes Kaffeegetränk bietet es eine herzhafte Alternative zu winterlichen Getränken.

Kaffee und Alkohol, vermengt in einer Tasse oder einem Glas, gilt vielen Spaniern oft schon am Morgen als großer Genuss. Eine der bekanntesten Mischungen dieses Getränks heißt Crajillo. Sie besteht zumeist aus einem starken, schwarzen Kaffee, zu welchem ein guter Schuss Brandy gegeben wird.

Alternativ werden hier auch Rum, diverse Liköre oder Whisky verwendet. Eine sehr spezielle Variante dieses Traditionsgetränks stammt von den Kanarischen Inseln, wo ihm sogar ein eigener Name gegeben wurde: Barraquito.

Was ist Barraquito?

Das Wort „Barraquito“ leitet sich vom spanischen Substantiv „Barraco“ ab, was Hütte bedeutet.
Damit ist es als „Kleine Hütte“ oder „Hüttchen“ zu übersetzen. Vor allem auf Teneriffa ist dieses süße Kaffee – Alkohol – Getränk weit verbreitet und in jedem Café erhältlich. Besonders in der frischeren und kalten Jahreszeit bietet die Spezialität eine wohlschmeckende Alternative zu Glühwein, Grog, Punsch & Co.

Zubereitung

Für die Zubereitung der Kaffee-Spezialität sind folgende wichtige Grundzutaten unverzichtbar:
starker, schwarzer Kaffee, Milch, Likör, gesüßte Kondensmilch sowie Zimt. Schichtweise werden die Ingredienzen in ein großes oder mittelgroßes, in jedem Falle aber hitzebeständiges Glas gefüllt.

Wichtig ist, dass sich die Schichten auf keinen Fall vermischen dürfen. Jeder Likör ist dafür geeignet, wenngleich auf Teneriffa selbst die Einheimischen am liebsten Likör 43 oder auch Tía María (Kaffeelikör) benutzen. Als Dekoration kann zum Schluss eine geringe Menge Zitronenschale am Rand des Glases befestigt werden – fertig ist das Kaffeegetränk für Feinschmecker.

Likör

Rezepte

Für die Zubereitung von Barraquito steht eine Vielzahl von Rezepturen zur Verfügung. Eines der klassischen Rezepte schreibt vor, die Kondensmilch in ein kleines hitzeresistentes Glas (0,2 l) zu geben. Über einen Löffelrücken wird anschließend vorsichtig der Likör auf die Kondensmilch gegeben. Die nächste Schicht bildet der ebenfalls über einen Löffelrücken ins Glas geträufelte heiße Espresso (café solo). Der verbleibende Freiraum im Glas wird dann mit Milchschaum aufgefüllt.

Anschließend wird das Ganze mit etwas Zimt bestäubt und mit Zitronenschale dekoriert. Als Alternative zu Likören kann hier Cachaca (ein brasilianischer Zuckerrohrschnaps) verwendet werden, was den Barraqito weniger süß schmecken lässt. Eine weitere Variation besteht darin, in Ergänzung zum Milchschaum geschlagene Sahne beizugeben. Diese kann den Milchschaum entweder gänzlich ersetzen oder aber als weitere Schicht hinzugefügt werden. Dies entspricht zwar nicht mehr dem Originalrezept, stellt aber gleichwohl eine köstliche Variante dar.

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Der alkoholfreie Barraquito

Eine andere Möglichkeit ist die alkoholfreie Zubereitung von Barraquito.
Hier ist besonders die Variante „leche y leche“ unter den Bewohnern der Kanarischen Inseln beliebt. Wörtlich übersetzt bedeutet dies „Milch und Milch“. Hierbei wird lediglich eine Schicht gesüßter Kondensmilch in das Glas gegeben, eine Schicht heißen Espressos und anschließend der Milchschaum.

Dies erinnert durchaus an eine Version von Café Cortado, ist jedoch im Gegensatz dazu süß. Für Genießer, die gerne einen intensiven Kaffeegeschmack und weniger Süße verspüren möchten, empfiehlt es sich, dem Getränk die doppelte Menge Espresso und dafür weniger Milchschaum beizufügen. Auf diese Weise kann jeder seinem Barraquito eine individuelle Note verleihen, mit Geschmäckern und Schichten spielen.

Kaffeeglas

Gläser und Servieren

Es wurde bereits angemerkt, dass die Gläser verschiedene Größen haben können,
aber in jedem Fall hitzebeständig sein müssen. Man sollte darauf achten, dass sie aus resistentem Material gefertigt sind.

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Wichtig, beim Servieren aber leider allzu häufig vergessen, ist es, neben das Glas einen kleinen Löffel zu legen, da das Getränk vor dem Trinken in aller Regel umgerührt wird.

Außerdem gehört Zucker dazu sowie je nach Tageszeit eine kleine Süßigkeit. Wird es am Nachmittag als Dessert serviert, ist ein Stück Konfekt oder Schokolade eine schmackhafte Beilage. Als Morgengetränk ist ein kleiner Keks auf der Untertasse weit verbreitet und ein kleiner Frühstücksersatz, der wie oft in Spanien so üblich ist.

Verwendete Fotos:
1. Kanaren. Image by adamkontor from Pixabay
2. Kaffeeglas
3. Likör. Image by Estefano Burmistrov from Pixabay