Kaffeeanbau in Indonesien
Schwerpunkte im Artikel:
- Gärprozess
- Indonesien
- Kaffeeanbau
- Nassaufbereitung
- Trockenaufbereitung
Kurz vorab:
Kaffeeanbau in Indonesien: Erfahren Sie mehr über die vielfältigen Anbaubedingungen in Indonesien, die es den Kaffeebauern ermöglichen, das ganze Jahr über eine große Ernte zu erzielen. Welche Auswirkungen haben die verschiedenen Inseln und ihre spezifischen Klimabedingungen auf den Geschmack des indonesischen Kaffees?
Trockenaufbereitung und Nassaufbereitung: Tauchen Sie ein in die verschiedenen Methoden der Kaffeeverarbeitung in Indonesien. Erfahren Sie mehr über die traditionelle Trockenaufbereitung, bei der die Kaffeefrüchte in der Sonne getrocknet werden, und die komplexere Nassaufbereitung mit maschineller Unterstützung. Wie beeinflussen diese Verarbeitungsmethoden den Geschmack des indonesischen Kaffees?
So vielfältig wie das Land Indonesien mit seinen knapp über siebzehntausend Inseln und mehr als dreihundert ethischen Gruppen ist, ist auch sein Kaffee. Von dem bekannten Robusta-Kaffee bis hin zum Kopi Luwak, dem teuersten Kaffee der Welt, bietet Indonesien ein Kaffee-Angebot von circa dreitausend verschiedenen Kaffeesträuchern. Dieser Vielfalt verdankt Indonesien heute den weltweit dritten Platz unter den Kaffee-Erzeugern.
Kaffeeanbau in Indonesien
Angebaut wird der Kaffee auf einer Gesamtfläche von 1.240.900 Hektar, welche sich über fast alle der siebzehntausend-fünfhundert Inseln erstreckt. Dabei unterscheiden sich von Insel zu Insel die Witterungsbedingungen wie Regenzeiten, Luftfeuchtigkeit, Höhe und die umgebene Fauna.
Diese Unterschiede lassen die Bohnen zu jeder Jahreszeit reifen und erlauben den indonesischen Kaffeebauern eine ganzjährige Ernte von ganzen 9.350.000 60-Kilogramm-Säcken. Das zentrale Anbaugebiet liegt allerdings auf der Insel Java, denn dort wird die beliebteste aller Kaffeesorten Indonesiens angebaut.
An den Hängen der ehemals aktiven Vulkane, wachsen die Pflanzen auf einer Höhe von 1100 und 1600 Metern, unter optimalen tropischen Bedingungen. Das Besondere an diesen Kulturen ist, dass die Kaffeepflanze dort natürlich wachsen und somit von anderen Wildsträuchern und Kräutern umgeben sind.
Diese spezielle Art des Anbaus macht sich besonders beim Konsumenten im Geschmack bemerkbar. Die Bohnen nehmen die Aromen der sie umgebenen Pflanzen auf und entwickeln so eine beispielsweise fruchtige oder schokoladige Note.
Wenn Erntezeit der Kaffeefrüchte ist, müssen diese aufwendig be- und verarbeitet werden. Bei der Trocknung der Bohnen gibt es zwei mögliche Methoden: Trocken- und Nassaufbereitung. Die traditionelle und deutlich einfachere Methode beschreibt die Trockenaufbereitung.
Trockenaufbereitung
Hierbei werden die Kaffeefrüchte so lange in der Sonne gelagert und gewendet, bis sie nur noch einen Wassergehalt von zwölf Prozent aufweisen und sich die Bohne leicht von ihrem Fruchtfleischmantel lösen lässt. Dieser Prozess der Trocknung dauert im Regelfall drei bis fünf Wochen und benötigt riesige Flächen gepflasterten Bodens.
Besonders zu beachten ist, dass die Bohnen nicht in zu hohen Schichten auf dem Boden verteilt werden, da sonst Gefahr besteht, dass die Früchte anfangen zu faulen oder deutlich mehr Zeit zum Trocknen benötigen.
Nassaufbereitung
Bei der Nassaufbereitung handelt es sich um eine kompliziertere und maschinelle Methode zur Trocknung der Früchte. Direkt nach der Ernte, spätestens nach zwölf bis vierundzwanzig Stunden, wird die Ernte zunächst mit Wasser vor gereinigt.
Sind die Früchte sauber, kommt eine Maschine zum Einsatz welche sich „Entpulper“ nennt und dafür sorgt, dass die Bohnen von der Fruchthaut befreit werden. Die Kaffeebohne verlässt dann die Maschine, nur noch mit dem Pergamenthäutchen an ihr haftend.
Der Gärprozess
Nach einer erneuten Säuberung der Bohnen mit Wasser erfolgt eine zwölf bis sechsunddreißig stündige Gärung der Bohnen. Dies geschieht in sogenannten „Fermentationsbehältern“. Nach der Gärung lässt sich das Pergamenthäutchen lösen und übrig bleibt die reine Bohne. Zur Trocknung werden die nassen, aufbereiteten Kaffeebohnen ausgebreitet und entweder mit Sonne, oder Heißluft auf zwölf Prozent Wassergehalt getrocknet.
Temperatur und Aroma
Damit die feinen Aromen des Kaffees erhalten bleiben, muss bei der Lagerung auf einiges geachtet werden. In den Lagerhäusern muss eine ausgewogene Temperatur zwischen acht und fünfzehn Grad herrschen, damit die Bohnen ihren optimalen Wassergehalt von zwölf Prozent nicht verlieren. Vor dem Austrocknen schützt außerdem eine konstante und ausgewogene Luftfeuchtigkeit von zwanzig Prozent und eine ständige Luftzirkulation, welche Schimmel vorbeugt.
Das wohl Wichtigste für den Erhalt des einzigartigen Aromas einer Kaffeesorte ist jedoch, dass die Bohnensäcke nicht in der Nähe von anderen Sorten gelagert werden. Daher hat jede Kaffeesorte ihr eigenes Lagerhaus.